Wasserzeichen

01. bis 05.07.24: Studienfahrt Rom

Rom 7/24Bericht: Isabelle Lederhilger (MSS 13), Fotos: Isabelle Lederhilger, Herr Lutz

Abschlussfahrt Rom 2024 - 5 Tage, 23 Personen, hunderte Bilder, tausende Schritte und unendlich viele, unvergessliche Erinnerungen.

Tag 1, 01. Juli
Nach tiefsitzender Vorfreude, die seit der Ankündigung der Fahrt anhielt, war es in der frühen Nacht des ersten Julis endlich so weit. Das Abenteuer konnte nun beginnen. Allesamt angespannt genossen wir die wie im Flug vergehende Busfahrt zum Frankfurter Flughafen. Im Flughafen angekommen, fing die Zeit an, noch schneller zu ticken und alles verlief reibungslos, sodass wir kurz darauf schon beruhigt am passenden Gate auf unseren Flug warteten, im Flugzeug saßen, über Gebirge und Meere flogen und schließlich auch im schönen, warmen Rom ankamen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs, ging es zu Fuß zur ersten Mahlzeit des Tages im Foodcourt von Termini. Dort befindet sich ein regelrechtes Mekka für italienische Cuisine-Liebhaber: eine gigantische Halle, gefüllt mit etlichen Verkaufsständen für authentisch-italienische Speisen - Geschmackserlebnis garantiert. Glücklich, satt und zufrieden verließen wir das Essensparadies und traten die Reise zu den geplanten Sehenswürdigkeiten mit der Metro an. Piazza del Popolo, die Spanische Treppe und Fontana di Trevi.

Das eindeutige Highlight der Monumente des Tages war der Trevi Brunnen. Begleitend zu den prächtigen Bauwerken hatte jeder Schüler einen passenden kurzen Vortrag zur Entstehung und Bedeutung vorbereitet, unter anderem auch einen Vortrag, der uns die Essenskultur Italiens schilderte. Passend dazu schlossen wir den Tag mit authentischem, italienischem Gelato von Giolitti ab, wozu wir erklärt bekamen, dass man traditionell immer eine Fruchteissorte und eine Milcheissorte, am besten in der Waffel, bestellen soll.

Erschöpft und 25.000 Schritte später, nach fast 22 Stunden auf den Füßen, kamen wir schließlich im Hotel an und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor. Was sich besonders hilfreich an diesem Tag erwies, waren die zahlreichen Trinkwasserbrunnen, die in ganz Rom verteilt waren und stets erfrischendes, kaltes Wasser lieferten.

Tag 2, 02. Juli
Ausgeruht und motiviert begaben wir uns früh morgens auf den Weg zum nächsten Programmpunkt, einer Führung durch Kolosseum, Palatin und Forum Romanum. Vor allem das Kolosseum beeindruckte uns mit seiner einzigartigen Architektur und deren Ausmaß. Im Forum Romanum genossen wir die Aussicht von einer hochgelegenen Plattform auf die Ruinen des damaligen Roms und stellten uns vor, wie das Leben hier wohl vor 2000 Jahren ausgesehen haben muss.

Danach besuchten wir den Palazzo Massimo, ein wunderschönes Museum, gefüllt mit antiken Statuen, Mosaiken und prachtvollen Gemälden. Um unseren Museumsaufenthalt spannender zu gestalten, bekamen wir die Aufgabe uns in Gruppen aufzuteilen und ein Selfie mit verschiedenen Kategorien an Kunstwerken zu knipsen. Ein Bild mit einer sportlichen Statue, mit einer Person, mit der man sich selbst am meisten identifiziert und einer Wandmalerei.

Danach ging es weiter zum Pantheon, wonach es weiter zum Piazza Navona ging, wo wir Freizeit erhielten, um uns umzuschauen und einen Ort zum Essen aufzusuchen. Um den erfolgreichen Tag abzuschließen, aßen wir erneut ein traditionelles italienisches Eis in der besten Eisdiele Roms (Giolitti!) und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Im Hotel verbrachten wir noch etwas Zeit zusammen, bis wir uns auf unsere Zimmer begaben und zur Ruhe kamen.

Tag 3, 03. Juli
Am dritten Tag begann der Tag für manche besonders früh und für andere ziemlich spät. Heute war der Vatikan an der Reihe, aufgeteilt in zwei Schichten: Die Frühschicht begab sich bereits um 7 Uhr morgens in den Vatikan, um dort die Frühmesse zu besuchen und den Dom ohne große Menschenmassen erleben zu können. Während die Frühaufstehertruppe beschäftigt war, konnte sich die späte Gruppe noch ausruhen und bei Ankunft der frühen Vögel die Reise zum Vatikan antreten. Auf den Straßen, die zum Vatikan führten, befanden sich endlos viele Ein-Euro-Stände, die vollbepackt mit Souvenirs und Armbändern waren, was bei uns (vor allem bei den Mädchen) große Freude auslöste.

Glücklich und ausgestattet mit neuem Krimskrams ging es weiter zur langen Schlange zum Vatikan. Nach strengster Sicherheits- und Kleiderkontrolle durften wir den wunderschön geschmückten Petersdom mit seinen etlichen Altären bewundern.

Auf dem Petersplatz lernten wir viel über die ausgeklügelten Symmetrieachsen, die die den Platz umbindenden Reihen an Säulen wie eine erschienen lassen und kosteten das Wasser des dort liegenden Trinkbrunnens, welcher allerdings im Vergleich zu anderen Quellen nicht besonders überzeugend war.

Nach dem Vatikanbesuch machten wir uns auf den Weg zur Engelsburg, wo wir uns wieder mit der anderen Gruppe der Frühaufsteher vereinten. Danach begann unsere Freizeit, welche wir nutzten, um den Lego-Laden zu besuchen, um die Replik des Trevi Brunnens aus Lego anzusehen und Mitbringsel für unsere Freunde und Familie zu kaufen. Danach gingen die meisten zum Mittagessen.

Nach der kurzen Mittagspause fuhren wir zur Trajansäule und zum danebengelegenen Denkmal Vittorio Emmanuele, dessen schöne Aussicht auf Rom uns begeisterte.

Nach den Sehenswürdigkeiten machten wir uns auf den Weg zu einem sehr besonderen, schönen Teil Roms, Trastevere. Mit einer Vielzahl an schönen, liebevoll eingerichteten Restaurants bekamen wir Zeit, uns das schönste rauszusuchen und dort ein Abendessen zu genießen. Danach trafen wir uns am Brunnen inmitten des Marktplatzes, aßen gemeinsam ein Eis und machten uns auf den Weg zum Hotel.

Im Hotel angekommen, versammelten wir uns in der Lobby, um gemeinsam eine Runde Werwolf zu spielen. Die Runde hätte an Intensität nicht getoppt werden können. Etwas gereizt, aber lachend begaben wir uns danach auf unsere Zimmer, genossen die Gemeinschaft unserer Freunde, denen wir nun näher denn je standen und gingen mit viel Vorfreude auf den kommenden Tag ins Bett.

Tag 4, 04. Juli
Auf diesen Tag hatten alle mit besonders viel Sehnsucht gewartet, ein Strandtag! Doch zuerst stand die Anreise an den etwas weiter entfernten Ort Ostia an. Vollbepackt mit Proviant für ein Picknick mitten in den Ruinen von Ostia Antica und Strandtaschen für Lido di Ostia, watschelten wir zum Bahnhof Termini. Zu unserem Entsetzen herrschte dort großes Chaos, denn die römischen Verkehrsbetriebe wurden bestreikt. Der Zug, der uns hätte in Richtung Küste führen sollen, fiel an diesem Tag aus! Völlig niedergeschlagen dachten wir, dass unser lang-ersehnter Strandtag ins Wasser fällt. Doch nicht mit unserem Rom-Experten Herr Lutz. Er verschwand für eine halbe Stunde in den Tiefen des Bahnhofes und als er zurückkam, trug er Ersatzzugfahrkarten in Richtung Ostia (mit kleinen Umwegen) in der Hand. Völlig euphorisch konnten wir nun schnell zum Zug eilen und die Reise ans Meer antreten. In Ostia angekommen, besuchten wir die Ruinen Ostia Antica, die so gut erhalten sind, dass man ein genaues Bild bekommt, wie vor 2000 Jahren hier Römer gelebt haben müssen. Öffentliche Marktplätze, Badehäuser, Bühnen, Straßen und Wohnhäuser, allesamt in Anbetracht der vergangenen Jahrhunderte noch gut erhalten und lebendig wirkend.

Wir packten unseren Proviant aus und ließen uns inmitten der Ruinen nieder, im Schatten natürlich, um der brennenden Hitze, die dort tagtäglich herrschte, zu entkommen und picknickten anschließend gemeinsam. Gestärkt machten wir uns endlich auf den Weg zum Strand.

Am Strand hatten wir kaum unsere Sachen abgelegt, schon stürmten wir zum Wasser und rannten dabei über den unfassbar heißen Sand, um das kühle Meerwasser unsere Füße umgeben zu lassen. Zu unserem Glück war der Strand gefüllt mit Muscheln aller Art, verschiedenen Steinen und Mineralien und feinem, weichem Sand. Während einige von uns begeistert nach Muscheln oder schönen Steinchen suchten, bauten andere Sandburgen oder genossen das Bräunen in der Sonne und einige begeisterten sich mit Ballspielen. Gemeinsam spielten wir noch einige Runden Volleyball, wobei wir viel lachten und einfach den Moment genossen. Leider ging der Strandtag so schnell wie er kam vorbei und wir fuhren mit dem Zug ins Hotel.

Um den letzten Abend in Rom zu zelebrieren, hatten wir einen Tisch für 23 Personen reserviert, um ein letztes Mal gemeinsam zu essen. Nach dem Essen packten wir unsere Koffer für die leider morgig anstehende Abreise. Traurig, aber erfüllt von bittersüßer Nostalgie gingen wir ins Bett mit dem Wissen, wie viel wir in den letzten Tagen erlebten, neue Kulturen kennenlernten, ganz neue kulinarische Geschmackserlebnisse kosten durften, Sprachkenntnisse erlangten, neues Geschichtswissen ergatterten, unseren Freunden enger kamen und unsere Lehrer Herrn Lutz und Frau Vehling von einer ganz anderen Seite kennenlernten.

Tag 5, 05. Juli
Der unerwünschte letzte Tag, das Ende der Studienfahrt, trat nun ein. Zum Abschluss standen heute die Katakomben und die kapitolinischen Museen an.

In den Katakomben bekamen wir eine sehr interessant gestaltete Führung durch die kalten, tiefen, unterirdischen Gänge der größten Katakombe Roms. Wir lernten dabei, dass nach dem Tod sich die Reichen und Armen lediglich durch das Material, Marmor oder Ton, der Platte zum Versiegeln der Gräber unterschieden. Unser Tour-Guide führte uns sogar durch Gänge, die in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir traten tiefer und tiefer in das ewige Labyrinth der verzwickten Schächte ein. In einigen Gräbern waren noch Teile von Skeletten enthalten, was bei uns gemischte Gefühle von Faszination und Grusel gleichzeitig auslöste.

Nach dem Aufstieg vom Untergrund zur sonnigen Oberfläche, begaben wir uns zu den kapitolinischen Museen, wo wir ebenfalls wieder Bildaufträge bekamen. Ein Bild mit einer Bronzestatue, einer Gottheit und eine besonders ausgefallene Kategorie, die Anfertigung einer Skizze eines Körperteils einer Person, wobei sich die meisten witzigerweise für einen Fuß entschieden.
Nach dem Museumsbesuch fuhren wir zum Hotel, um unser Gepäck abzuholen und anschließend zum Flughafen zu fahren. Wir verabschiedeten uns ein letztes Mal von unserem tollen Hotel und schließlich auch von Rom.

Im Flughafen waren wir schnell mit allen Sicherheitsprozederes durch und schauten uns auf unseren Handys das Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Spanien an. Um ca. 19:30 Uhr boardeten wir das Flugzeug, das zu unserer Freude (und unserer Vermutungen nach wegen des Fußballspiels) nicht mal zur Hälfte voll war. Wir hatten vollständig freie Sitzwahl und bekamen von der Crew doppelt so viel Wasser, dreimal so viel Schokolade und sogar Obst und einige Snacks umsonst geschenkt. Um uns auf dem Laufendem zu halten, bekam unser Flugzeug per Funk sogar den Live-Spielstand mitgeteilt. Nach dem Spielende herrschte aber absolute Ruhe und große Enttäuschung. Nichtsdestotrotz kann man behaupten, dass das trotz der Trauer um die Heimfahrt und um das verlorene Spiel wohl der einzigartigste und witzigste Flug war, den wir je erlebt hatten. Nach der Landung im Frankfurter Flughafen durften wir zu unserer Freude sogar ein Bild mit der gesamten Crew, inklusive Pilot machen.

Kurz darauf saßen wir im Bus nach Pirmasens und schließlich auch endlich daheim bei unseren Familien, die uns mit offenen Armen begrüßten.
Die Reise war vorbei.

Insgesamt können wir alle behaupten, dass das mit Abstand der schönste Schulausflug war, den wir im Laufe unserer gesamten akademischen Laufbahn hatten. Kaum jemand von uns kann von sich behaupten, vorher schon mal so viel innerhalb von nur fünf Tagen erlebt zu haben. Die Erinnerungen werden uns unser Leben lang begleiten und wir sind sehr dankbar für all die schönen Erlebnisse, die wir auf unserer Reise machen durften. Ein großer Dank geht raus an Herrn Lutz und Frau Vehling, die uns begleiteten, stets auf uns aufpassten und all das überhaupt ermöglichten. Auch ein persönlicher Dank von mir an meine Freunde, die dafür sorgten, dass diese Zeit so unvergesslich ist und die Reise mit Lachen und Freude füllten.

Bonusmaterial von Nino Palmiro Schmülders (MSS 13)

Italienische Verkehrsregeln (Codex Palmironis italiani)

§1 Fahrzeug und Mensch

- Der Status von Fußgängerüberwegen wird auf eine unverbindliche Empfehlung reduziert.
- Alle Situationen, in denen sich Fußgänger und Fahrzeugführende unmittelbar begegnen, werden mit der Grundregel „Fahrzeug vor Mensch" erfasst.
- Im Falle von ampelgeschalteten Kreuzungen gilt für Fahrzeuge wie für Fußgänger die Regel: Grün heißt gehen, Gelb heißt gehen, Rot heißt gehen.

§2 Kommunikation und Vorfahrt

- Die gesamte Kommunikation im Straßenverkehr läuft über vier Wege ab: Die Hupe, den Warnblinker, die Mimik und die Gestik.
- Im Fahrzeugverkehr hat offiziell derjenige die Vorfahrt, der als erstes hupt.
- Fußgänger können sich an Überwegen durch Dominanz-vermittelnde Blicke und Handzeichen zu ankommenden Fahrzeugen eine unverbindliche Straßenüberquerungserlaubnis erkämpfen.
- Die Gültigkeit dieser Erlaubnis kann mit einer kurzen Betätigung der Hupe von Seiten des beteiligten Fahrzeugführers widerrufen werden.
- Generell muss jede einzelne Handlung im Straßenverkehr mit der Hupe bestätigt werden.
- Der Warnblinker befähigt dazu, in jeder Verkehrssituation unmittelbar zum vollständigen Stillstand zu kommen.
- Sobald der Warnblinker erlischt, ist das Anfahren ausschließlich mit höchstmöglicher Beschleunigung nach vorne wie nach hinten gestattet.

§3 Sicherheit

- In jeder Begegnungssituation darf der Abstand zwischen Fahrzeug und Mensch höchstens 50 Zentimeter betragen.
- Maßnahmen wie der Schulterblick, die zur besseren Erfassung der Verkehrssituation dienen, sind unzulässig.
- Es ist nicht notwendig, dass ein separates Ansteuern der Blinker gewährleistet wird, da die Verwendung der Blinker zum Zweck der Richtungsanzeige unzulässig ist.

§4 Parken

- Geparkt werden muss, wenn möglich, direkt auf einem Fußgängerüberweg, einem Gehweg, innerhalb eines Parkverbots oder an jedem sonstigen Ort, wo das Parken andere, Fahrzeuge wie Fußgänger, bestmöglich behindert.
- Ausparkenden Fahrzeugen ist das Ausparken grundsätzlich nicht zu gestatten.

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