08.05.19: Umweltphysikerin Helene Hoffmann berichtet über ihre Zeit in der Antarktis
Am Mittwoch, den 08. Mai 2019 besuchte Frau Hoffmann, die übrigens die Nichte von Herrn Clemenz ist, die beiden Leistungskurse Erdkunde 11 und die Klasse 6c, um von ihren Erlebnissen in der Antarktis zu berichten:
Am 16. Dezember 2017 flog die promovierte Physikerin mit einem Linienflug von Frankfurt nach Kapstadt. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es am 18. Dezember weiter in die Antarktis, genauer gesagt zum russischen Stützpunkt Novo Runway. Dort saß die Pfälzerin zunächst aufgrund eines Sturms zwei Tage fest, bis sie schließlich zu ihrem 800km entfernten Ziel, der Neumayer III Station, mit einem „Rosinenbomber" weiterflog. Die vom Alfred-Wegener-Institut betreute Forschungsstation sollte für über ein Jahr das neue Zuhause für Frau Hoffmann und ihre neun Teammitglieder sein! Kaum angekommen, ging auch schon die Arbeit los, denn die Umweltphysikerin sollte Klimaforschung in der Antarktis betreiben. Die Antarktis ist eines der letzten Reinluftgebiete der Erde, in dem es noch möglich ist, ungestört die natürlichen Prozesse in der Atmosphäre zu untersuchen. Frau Hoffmann musste bei jedem Wetter u.a. etwa 1,5km zum sogenannten Spurenstoff-Observatorium (kurz: SPUSO) laufen, um Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas und den Partikelgehalt in der Luft zu untersuchen. Eine Handleine zur Orientierung, GPS und Funkgerät geben dabei etwas Hilfestellung bei dem ca. 20-minütigen Weg durch die weiße Landschaft. Windgeschwindigkeiten von mehr als 150km pro Stunde machen jedoch das Laufen an manchen Tagen im Jahr unmöglich. Was Stürme in der rauen Antarktis bedeuten, verdeutlichte Frau Hoffmann anschaulich mit selbstgedrehten Videoclips, welche die Zuhörer ins Staunen versetzten.
Unter minus 40 Grad im Südwinter sind keine Seltenheit, was eine gute Ausrüstung erfordert. Sehr authentisch präsentierte die junge Wissenschaftlerin ihr Outfit und das Equipment. Durch die Polarnacht und die damit verbundenen langen Nächte, hatte das Forschungsteam immer wieder die Gelegenheit wunderschöne Polarlichter zu sehen. Die bunten Lichter stellten aber nur ein Highlight des Aufenthaltes dar. Die meisten Schüler waren sich am Ende des Vortrags einig, dass für sie die Beobachtung von Pinguinen in der freien Wildbahn zum schönsten Antarktis-Erlebnis zählen würde!
Wir danken Frau Hoffmann herzlich für den sehr spannenden Vortrag und wünschen für ihre weitere Zukunft alles Gute!