23.04.16: Jazz am Leibniz - C.-Heringer-Trio und LGProject
Bericht: Frau Vehling, Fotos: Herr Mohr
Es ist wirklich erstaunlich, wenn man die imposante Entwicklung unserer Schulband LGProject betrachtet: Seit etwa 3 Jahren gibt es dieses Ensemble erst und mittlerweile hat man ein Niveau erreicht, das beeindruckt. Ein besonderer Dank gilt dabei natürlich Frau Knörzer, die von vornherein mit der Band nicht nur gängige Rock- oder Popmusiktitel nachspielen wollte, sondern eine Entwicklung hin zu der doch anspruchsvollen Jazzmusik anstrebte.
Vor allem die Improvisationen im Jazz sind für die Schülerinnen und Schüler ungewohnt. Erste Versuche in dieser Richtung gab es bei der Probenfreizeit in Bad Bergzabern im Februar. Um professionell an das Thema heranzugehen, bietet sich an, dass man sich Unterstützung von Jazz-Profis holt. Daher organisierte Frau Knörzer einen zweitägigen Jazz-Workshop mit dem Christof-Heringer-Trio und der Sängerin Lisa Mörsdorf. Am Ende stand dann ein Konzert, bei dem die Schulband die Ergebnisse ihrer Arbeitsphase vortrug. Da gab es nicht nur Instrumentalstücke, wie den C-Jam Blues von Duke Ellington, sondern auch Stücke, bei denen die Sängerinnen zeigen konnten, was sie in den zwei Tagen gelernt haben, wie etwa „Summertime" von George Gershwin. [Programm des Abends]
Dieses Konzert vermittelte nicht nur den Spaß, den sowohl die Bandmitglieder als auch die Profis sichtlich hatten, sondern auch hörbare Neuerungen: Da wurde improvisiert und musikalisch experimentiert und man hörte einen richtigen „Big-Band-Sound". Das ist vor allem deshalb eine besondere Leistung, weil die Bläsergruppe nur mit einem Alt-Saxophon, einem Tenor-Saxophon, einer Querflöte und einer Posaune eher als Combo besetzt war.
Herr Mohr, der als stellvertretender Schulleiter die Anwesenden begrüßte, wies in seiner Rede aber darauf hin, dass mit Hilfe der Big-Band-Klasse, die ab kommendem Schuljahr (mit 30 Anmeldungen!) am LGP startet, der „hauseigene Nachwuchs" schon herangezogen wird. Somit kann man in einigen Jahren dann nicht nur akustisch, sondern auch optisch wohl mit einer richtig großen Big Band rechnen.
Man merkt: "Jazz am Leibniz" ist keine punktuelle Aktion, sondern ein durchdachtes Konzept!
Um den Spielern und dem Publikum noch einen Eindruck davon zu vermitteln, welche Bandbreite es im Jazz gibt, wurde der zweite Teil des Programms vom Christof-Heringer-Trio gestaltet. Zunächst gab es drei Stücke gemeinsam mit der Sängerin Lisa Mörsdorf, die mit ihrer facettenreichen Stimme die stilistisch unterschiedlichen Werke überzeugend vermittelte und charmant moderierte. Auch bei den sieben Stücken, die das Christof-Heringer-Trio spielte, konnte man die stilistische Vielfalt verschiedener Jazzrichtungen genießen. Teilweise handelte es sich um Kompositionen von Christof-Heringer (wie etwa „E.S.T." oder das – interessant in einem Siebener-Rhythmus stehende - „El Sueno"), teilweise spielte man auch Stücke bekannter Jazz-Musiker. Auch die Präzision und Virtuosität der drei Musiker begeistert immer wieder, etwa bei „Well you needn't" von Thelonious Monk oder bei „A night in Tunisia" von Dizzy Gillespie (unglaublich, was man alles aus einem Schlagzeug herausholen kann!).
Herr Mohr bedankte sich bei allen Anwesenden für den lockeren und musikalisch spannenden Abend und regte an, dass das Jazz-Konzert mit Band und dem Christof-Heringer-Trio doch zu einer jährlich stattfindenden Tradition werden möge.
