Wasserzeichen

05.03.07: Europa-Abgeordneter Lechner am Leibniz

Europa als "größtes Friedenswerk der Geschichte"

Ein Bericht von Doris Pohmer

Europa-Abgeordneter Lechner am Leibniz 3/2007Das Thema Europa aus erster Hand erleben konnten Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums bei einer Veranstaltung der Schule im Hinblick auf den Europatag, der am 8. Mai stattfindet. Schulleiter Ernst-Dieter Herr begrüßte Kurt Lechner, den einzigen Europa-Abgeordneten unserer Region, vor den Schülerinnen und Schülern der Leistungskurse Sozialkunde, Geschichte und Erdkunde im gut gefüllten Musiksaal der Schule.

Kurt Lechner, Jurist und Notar aus Kaiserslautern, ist seit 1999 im Europa-Parlament, das er als "großartiges Einigungswerk" und "größtes Friedenswerk der Geschichte" verstanden werden will. "Große Probleme sind auf nationaler Ebene nicht mehr zu bewältigen", begründete Lechner die Bedeutung des Europa-Parlamentes und anspielend auf das höchst aktuelle Thema des Klimaschutzes: "Schlechte Luft macht nicht an der Grenze halt".

Europa-Abgeordneter Lechner am Leibniz 3/2007In einem kurzen, sehr lebendigen Vortrag erläuterte Kurt Lechner den Schülerinnen und Schülern die Struktur und Arbeitsweise der Institution, stellte seinen persönlichen Wochenplan vor, der ihn nach Brüssel und Straßburg führt und zur Zeit als CDU-Mann auch noch im Wahlkampf umd des Posten des Oberbürgermeisters in Kaiserslautern unterstützend aktiv sein lässt. Er gab seinen jungen Zuhörern freimütig Auskunft auf interessierte Fragen, darunter auch die nach dem Verdienst eines EU-Parlamentariers. Lechner, der Mitglied der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament ist, und im Rechtsauschuss tätig ist, wusste Interessantes und auch Amüsantes zu berichten, etwa über illustre Vertreter bei zum Beispiel der Fraktion der Rechtsradikalen, in der auch die Enkelin von Benito Mussolini vertreten ist, "eine Dame mit einem großen Mundwerk !"

Auf die Fragen der Schüler ging Lechner mit Engagement und Humor ein. So wollte ein Schüler wissen, warum bei dem Problem der Begrenzung des Schadstoffausstoßes speziell Deutschland Opfer bringen müsse, was der Parlamentarierer mit "europäischer Solidarität" begründete: " Die Länder, die mehr haben, müssen auch mehr leisten." Zur Sprache in der Diskussion kam unter anderem der EU-Beitritt der Türkei, wobei Lechner warnte, dass zu befürchten sei, dass die Ausdehnung der EU zu groß werde und die Probleme nicht mehr zu bewältigen seien.

Europa-Abgeordneter Lechner am Leibniz 3/2007Zum Komplex des Nutzens der EU für die Schüler entwarf Kurt Lechner die Perspektive: "Morgen kann vielleicht einer von euch zum Beispiel in Metz leben und arbeiten ", und verwies auf das Thema der Anerkennung von Berufsabschlüssen europaweit. "Jeder weiß jetzt etwas besser, was Europa will", zog Schulleiter Ernst-Dieter Herr am Ende der Veranstaltung das Fazit und ein Schüler bestätigte: "Es ist doch interessant, wenn die Informationen direkt von einem Insider kommen!"

Das Thema "Europa" wird am Leibniz-Gymnasium zur Zeit von verschiedenen Seiten behandelt, so vor kurzem bei einem Winterfest, wo die Schülerinnen und Schülern den Besuchern Informationen, Rätsel, Spiele und kulinarische Köstlichkeiten aus allen europäischen Ländern boten und dessen Erlös für soziale Projekte verwendet werden soll.